Schule gegen Rassismus
Schule mit Courage

… wie sich Schulen gegen Diskriminierung stark machen können.

Quelle: Quelle: Netzwerk für Demokratie und Courage

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Das Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bietet Schüler_innen sowie Pädagog_innen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten und bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln. Mit mehr als 3.000 teilnehmenden Schulen ist es das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Als Teil des Netzwerkes wenden sich Courage-Schulen gegen jede Form von Diskriminierung und setzen sich aktiv für eine gewaltfreie und demokratische (Schul-) Gesellschaft ein. Organisiert wird das Projekt durch die Bundeskoordination mit Sitz in Berlin sowie durch die einzelnen Landes- und Regionalkoordinationen, welche die Schulen vor Ort betreuen. In Sachsen ist das Projekt in Trägerschaft der Courage-Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. (NDC Sachsen). Die sächsischen Courage-Schulen werden durch fünf Regionalkoordinationen in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Görlitz betreut.

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Wir sind Brückenbauer_innen, weil wir junge Menschen ermutigen sich an ihrer Schule für eine menschenfreundliche, weltoffene (Schul-)Gesellschaft ohne Diskriminierung einzusetzen. Mit dem Projekt tragen wir dazu bei, dass gesellschaftlich relevante Themen in den Schulen Platz finden und bieten einen Rahmen der Auseinandersetzung und des Austauschs. Wir unterstützen Schulen in ihrem Engagement, indem wir geeignete Angebote externer Bildungsträger mit Expertise im Themenfeld vermitteln. Insofern sind wir ebenso Brückenbauer_innen zwischen den Bedarfen unserer Schulen und den zur Verfügung stehenden Angeboten unserer Kooperationspartner_innen.

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Jede Schule kann mitmachen und eine Courage-Schule werden – egal, um welche Schulform es sich handelt. Um ins Netzwerk aufgenommen zu werden, verpflichten sich die Schulen gegen jede Form von Diskriminierung und insbesondere Rassismus aktiv zu werden, Vorfälle aufzuarbeiten und regelmäßig Projekte zum Themenfeld durchzuführen. Genauere Infos zum Aufnahmeprozess findet ihr auf unserer Website.

Als Koordinierungsstelle bieten wir Unterstützung und begleiten interessierte Schulen im Prozess der Titelerlangung, übergeben feierlich den Titel und stehen danach beratend bei der Durchführung von Projekten zur Seite. Darüber hinaus fördern wir den regionalen Austausch der Schulen untereinander, indem wir regelmäßig Netzwerktreffen anbieten.

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Wir wünschen uns für Dresden, dass sich alle Bewohner_innen und Besucher_innen ganz unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder wirtschaftlichen Situation hier mit gleichen Chancen frei entfalten und gut leben können. Dresden soll eine lebenswerte Stadt für alle darstellen. Wir wünschen uns Schulen für Dresden, welche die Grundwerte der Gleichwertigkeit aller Menschen an die nachfolgenden Generationen weitergeben und den Mut haben auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und Themen einzugehen und sich klar gegen menschenverachtende Ideologien zu positionieren.

 

Nähere Informationen zum Projekt findet ihr hier.

Außerdem zu finden bei Instagram.

Quelle: netzwerk für Demokratie und Courage

Mädchenzuflucht Dresden

… wie von Gewalt bedrohte Mädchen beschützt werden.

Quelle: Quelle: Verbund Sozialpädagogischer Projekte e.V.

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Die Anonyme Zuflucht für Mädchen und junge Frauen ist eine Einrichtung der Jugendhilfe zur Krisenintervention, insbesondere bei erlebter psychischer, physischer oder sexueller Gewalt und familiären Krisen.

Minderjährige Mädchen im Alter ab 12 Jahren werden in Obhut genommen (§ 42 SGB VIII in Verbindung mit § 8a SGB VIII). Sie erhalten Beratung, Begleitung sowie anonyme Unterbringung, bis ihre Perspektive geklärt ist. Jedes Mädchen und jede junge Frau wird nach ihren Bedürfnissen von den Mitarbeiterinnen unterstützt und begleitet. Wir arbeiten entsprechend der aktuellen Situation mit den Eltern, dem Jugendamt und den Schulen/Ausbildungsstätten zusammen.

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Mädchen aus unterschiedlichen Kulturen und Herkunftsfamilien sitzen zusammen an einem Tisch (in einem Boot) und teilen den Alltag, haben die Chance Vorurteile über Bord zu werfen. Sie teilen ihre Erfahrungen aus der Zuflucht mit ihren Herkunftsfamilien und FreundInnen und entdecken hierbei Parallelen abseits von Kultur und Identität. Die Sozialpädagoginnen beschäftigen sich mit dem Thema „Abbau von Vorurteilen“ auf privater als auch beruflicher Ebene, reflektieren, kritisieren und tragen weiter.

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Eine Unterstützung unserer Einrichtung ist durch Spenden wie zum Beispiel Gutscheine für Klamottenläden, Kino oder Bücherläden etc. möglich. Ehrenämter sind leider aufgrund der Anonymität und zum Schutz der Mädchen nicht möglich. Praktikantinnen begrüßen wir sehr gerne im Rahmen eines sozialpädagogischen Studiums ab dem 3. Semester. Wir freuen uns ebenso über Professionelle Unterstützungsangebote für die Mädchen zum Beispiel zur Freizeitgestaltung.

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

  • „verbindende“ Lehr- und Fachkräfte, Multiprofessionalität herstellen durch mehr Flexibilität bei Qualifikationen
  • DolmetscherInnennetzwerk mit Herz
  • Mehrsprachigkeit bei Angeboten
  • klare Positionierung für Vielfalt

Nähere Informationen zur Mädchenzuflucht Dresden findet ihr hier
Quelle: Quelle: Verbund Sozialpädagogischer Projekte e.V.

 

aha – anders handeln e. V.

… wie man die globale Gerechtigkeit auf sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Ebene fördert.

 

Quelle: aha e.V.

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Unser Verein hat zwei große Projekte, die SEBIT (Sächsische entwicklungspolitische Bildungstage) und die Bildungsstelle Globales Lernen. Der 1995 gegründete gemeinnützige Verein aha – anders handeln orientiert sich in seinem Selbstverständnis an den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und unterstützt mit seiner Arbeit die Förderung globaler Gerechtigkeit auf sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Ebene.

 

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Wir zeigen globale Verknüpfungen auf und ermöglichen einen Perspektivwechsel. Die  Teilnehmenden bei unseren Angeboten und Veranstaltungen erwerben zudem Kompetenzen für ein eigenverantwortliches und zukunftsfähiges Leben in einer immer stärker vernetzen Welt.

 

 

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Eine Teilnahme ist bei den Angeboten der zwei Projekte möglich. Dabei richtet sich die Bildungsstelle vor allem an Kinder und Jugendliche, während sich die SEBIT hauptsächlich der Erwachsenenbildung widmet. Ebenso bieten wir einen Platz an für eine Freiwillige/ einen Freiwilligen im Sozialen Jahr – Politik, einen Praktikumsplatz, die ehrenamtliche Mitarbeit im Verein sowie selbstständige Referent*innentätigkeit in den Angeboten.

 

 

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Wir wollen, dass Dresden seinen Beitrag zur Umsetzung der SDGs leistet. Das weltweite wirtschaftliche Wachstum muss im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde mit sozialer Gerechtigkeit in Einklang gebracht werden. Unsere Bildungsarbeit soll daher mit dazu beitragen, Grundlagen für einen weltweit nötigen gesellschaftlichen Transformationsprozess zu erarbeiten. Hierfür ist es nötig, auch regional mit aktiver Unterstützung der Kommunen zu handeln.

 

 

 

 

 

Nähere Informationen zu aha – anders handeln e. V.  findet ihr hier.

Weitere Informationen zu SEBIT-Projekt findet ihr hier.

 

Quelle: aha - anders handeln e.V.

 

Weißt du, wie wir ticken?

 

Unser Gehirn ist eine wahre Trickkiste. Manchmal gehen da die wildesten Dinge vor sich. Weißt du, wie du tickst? Klick dich durchs Quiz und finde heraus, was du über Schubladendenken weißt. Viel Erfolg!

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11 Million Bits: So viele Informationen muss unser Gehirn pro Sekunde verarbeiten. Viele davon in Form von Sinneseindrücken, also Sehen, Riechen, Hören. Die bewusste Verarbeitung einer Zahl, zum Beispiel 7, entspricht etwa 5 Bits. Schätzt mal: Wie viele Bits von all diesen Informationen kann das Gehirn bewusst verarbeiten?

Pixabay: von geralt
Correct! Wrong!

40 Bits. Das Gehirn muss jederzeit und innerhalb von Millisekunden darüber entscheiden, ob aus der aktuellen Situation eine Gefahr entsteht, es sofort (quasi per Autopilot) handeln oder bewusst entscheiden, also darüber nachdenken muss. Jede eintreffende Information wird deshalb blitzschnell mit schonmal abgespeicherten Informationen verglichen. Diese gesammelten Informationen nennen wir Stereotype. Es liegt in unserer Natur, dass wir Stereotype bilden, also anderen Menschen Verhaltensweisen und Persönlichkeitsmerkmale aufgrund unserer abgespeicherten Informationen zuweisen. Dementsprechend verhalten wir uns dann eher offen oder eher vorsichtig.

Fazit: Stereotype sind total natürlich und wichtig für unser Gehirn. Wir brauchen sie, um Informationen zu verarbeiten und Situationen einschätzen zu können. Umso wichtiger ist es, dass wir uns diese Prozesse ab und zu bewusst machen und hinterfragen, ob das blitzschnelle Urteil Bestand hat.

* (Quelle: https://www.avenue.de/2018/10/23/ich-mach-mir-die-welt-wie-sie-mir-gefaellt-oder-besser-wie-ich-sie-wahrnehmen-kann/)

Bis in die 1970er Jahre hinein hatten die fünf größten US-amerikanischen Orchester einen Männeranteil von 94 Prozent. 1993 spielten dort 79 Prozent männliche und 21 Prozent weibliche Musiker. Was hatte sich an den Rahmenbedingungen rund um Bewerbung und Auswahl der Künstlerinnen und Künstler geändert, damit es dazu kam?

Quelle: Pixabay: von YannaZazu Pixabay: von YannaZazu
Correct! Wrong!

Die Bewerberinnen und Bewerber mussten bei dem "Einstellungstest" hinter einem Vorhang vorspielen, das Geschlecht spielte also keine Rolle. Egal ob Unternehmen oder Orchester: Jeder Personaler möchte zuallererst die Bewerber, die für eine Stelle am besten geeignet sind. Und trotzdem lassen sie oft unterbewusst andere Merkmale - in diesem Fall das Geschlecht - entscheiden. Es handelt sich dabei um sogenannte „unconscious bias", also Wahrnehmungsverzerrung. Unsere Entscheidungen werden von unterbewussten Motiven beeinflusst. Hat zum Beispiel ein Orchesterleiter die unterbewusste Meinung, dass Frauen weniger gut Geige spielen können, dann beeinflusst das sein Urteil, wie gut eine Frau Geige spielt.

Fazit: Stereotype beeinflussen unsere Entscheidungen!

* (Quelle: https://gap.hks.harvard.edu/orchestrating-impartiality-impact-%E2%80%9Cblind%E2%80%9D-auditions-female-musicians)

Typisch Mann, typisch Frau - gibt es ein bestimmtes Alter, ab dem wir in solchen Kategorien denken? Eine amerikanische Studie hat untersucht, ob solche geschlechtsspezifischen Stereotype bereits bei sechsjährigen Kindern auftreten. Dafür sollten sie einschätzen, ob eine "sehr, sehr schlaue" Person aus einer Geschichte eher ein Mann oder eine Frau ist. Was denkt ihr, wie die Sechsjährigen geantwortet haben?

Quelle: Pixabay: von tolmacho Pixabay: von tolmacho
Correct! Wrong!

Unabhängig vom eigenen Geschlecht assoziierten die meisten Kinder die intelligente Person mit einem Mann. Das zeigt: Die Bildung von Stereotypen erfolgt offenbar bereits im Kindesalter - vor allem durch die Erziehung, aber auch durch Medien. Da das Stereotyp "Jungen sind schlauer als Mädchen" weit verbreitet ist, gehen offensichtlich auch Kinder schon davon aus, dass eine intelligente Person eher ein Mann sein muss - auch wenn sie vielleicht selbst noch gar keine Erfahrungen dazu gemacht haben. In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant: 2014 suchten amerikanische Eltern bei Google doppelt so oft „Ist mein Sohn ein Genie?“ wie „Ist meine Tochter ein Genie?".

Fazit: Wir übernehmen Stereotypen unter anderem durch Erziehung und Bezugspersonen - und zwar bevor wir unsere eigenen Erfahrungen gemacht haben.

* (Quelle: Bian, L., Leslie, S.J., Cimpian, A. (2017). Gender stereotypes about intellectual ability emerge early and influence children’s interests. Science, 355, 389-391)

In einem Versuch wird einer Gruppe von Personen immer ein Bilderpaar (Bild A und Bild B) gezeigt, auf dem verschiedene Striche abgebildet sind. Während Bild A immer einen Strich in wechselnder Länge zeigt, gibt es auf Bild B immer einen Strich, der ganz offensichtlich die gleiche Länge hat. Die Mitglieder der Gruppe sollen nacheinander einzeln entscheiden, welcher Strich auf Bild B (1, 2 oder 3) genauso lang ist wie der auf Bild A. Bis auf eine Person (Testperson) besteht die Gruppe aus Schauspielern welche nach vorheriger Absprache offensichtlich falsche Aussagen treffen. Was schätzt ihr, wie viele der (unwissenden) Testpersonen schließen sich den offensichtlich falschen Aussagen der Gruppenmehrheit (Schauspieler und Schauspielerinnen) an?

Correct! Wrong!

Tatsächlich schlossen sich 75 Prozent der Testpersonen der offensichtlich falschen Meinung der Gruppenmehrheit an und nur 25 Prozent der Teilnehmer dieses Experiments blieben bei ihrer korrekten Meinung, auch wenn die Gruppenmehrheit ein falsches Urteil fällte.

Fazit: Wir schließen uns oft schnell der Meinung der Mehrheit an, auch wenn diese offensichtlich falsch ist. Dieses Phänomen ist auch bei Stereotypen zu beobachten.

*(Quelle: Asch, S. E. (1951). Effects of group pressure upon the modification and distortion of judgment. In H. Guetzkow (ed.) Groups, leadership and men. Pittsburgh, PA: Carnegie Press.)

Statistiken belegen schon seit vielen Jahren, dass Frauen die besseren, beziehungsweise sichereren Autofahrer sind. Doch wie schätzen Frauen und Männer das ein?

Quelle: Pixabay: von Pexels Pixabay: von Pexels
Correct! Wrong!

Nach einer Umfrage des Online-Portals Statista (2017) halten nur knapp 17,1 Prozent der Frauen und 4,4 Prozent der Männer Frauen für die besseren Autofahrerinnen. Gute Fahrqualitäten schreiben sich vor allem Männer zu (27,9 Prozent).

Fazit: Stereotypen können sich sehr lange halten, auch wenn unsere Erfahrung oder Studien sie längst widerlegen.

* (Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/Publikationen/Downloads-Verkehrsunfaelle/unfaelle-frauen-maenner-5462407177004.pdf?__blob=publicationFile)
**(Quelle:
https://www.dekra.de/de/maenner-fahren-nicht-besser-aber-schneller/)

Quiz: Weißt du, wie wir ticken?
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Quelle: Pixabay: von geralt


Ganz egal, wie viele Fragen du richtig beantwortest hast, dieses Quiz zeigt: Schubladendenken, also Stereotype, sind sehr vielfältig und alltäglich. Niemand von uns ist frei von ihnen und wir eignen sie uns an, noch bevor wir zum Beispiel laufen können. Unser alltägliches Umfeld und auch unsere Erziehung beeinflussen, wie wir Dinge wahrnehmen und welche Urteile wir treffen. Das ist nicht immer schlecht. Es kann uns schließlich vor Gefahren schützen und das Leben vereinfachen. Aber wir sollten uns dessen stets bewusst sein.


Denn beispielsweise in der Werbung oder in den sozialen Medien wird manchmal bewusst mit Stereotypen gespielt - weil Stereotype die Verarbeitung von Informationen vereinfachen und sie dadurch "eingängiger" für uns sind. Problematisch sind Stereotype immer wenn wir deswegen beeinflussbar werden.


Ein kleines Beispiel: Wir haben in allen unseren Fragen das Thema Stereotypen mit geschlechterbezogenen Beispielen verdeutlicht. Das beeinflusste wahrscheinlich deine Wahrnehmung. Du hast jetzt vielleicht erstens den Eindruck, dass es nur die Unterscheidung zwischen männlich und weiblich gibt: nein. Da gibt es noch einiges dazwischen. Und außerdem denkst du vielleicht, dass es nur geschlechtsbezogene Stereotype gibt. Dabei lässt sich das auf alles mögliche übertragen. Schubladendenken gibt es nämlich auch in Bezug auf Herkunft, Aussehen, Religion oder Meinungen. Wir könnten die Liste unendlich weiterführen, um dir damit eine wichtige Nachricht mit auf den Weg zu geben: Lass dich nicht austricksen, erst recht nicht von deinem eigenen Gehirn. Mach dir bewusst, wie wir ticken.


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Mehr Toleranz zu fordern ist leicht. Aber was bedeutet das eigentlich? In vier Videos reden Schüler Klartext, indem sie zeigen, wie vielfältig und wichtig Toleranz ist. Die Toleranz vor anderen Meinungen, Kulturen, anderer Sexualität und anderem Aussehen. Darin sehen wir wahre Vielfalt.

 

Jugend- & Kulturprojekt e. V.

… entwickelt und baut mit einheimischen und geflüchteten Jugendlichen, sowie jungen Erwachsenen aus Mittelsaschen einen mobilen Erlebnisraum.

Quelle: Jugend- & Kulturprojekt e.V.

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Kern unseres Projekts bildet der mobile Erlebnisraum MOB-X, der gemeinsam von einheimischen und geflüchteten Jugendlichen, sowie jungen Erwachsenen aus Mittelsaschen entwickelt und gebaut wurde. Er wurde in verschiedenen Jugendhäusern und Gemeinschaftsunterkünften in Sachsen durchgeführt. Angelehnt an das Konzept des Escape-Rooms ist MOB-X ein innovatives Format, durch das neuartige Begegnungsmöglichkeiten zwischen Jugendlichen verschiedener Herkunft geschaffen werden können. Im Zentrum steht die Lösung gemeinsamer Aufgaben mit dem Ziel, sich gemeinsam aus dem Raum zu befreien.

 

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Da unser MOB-X mobil ist, können wir diesen in nahezu jeder Einrichtung aufbauen und umsetzen. Damit können wir auf spielerische Art und Weise viele Menschen verschiedener Kulturen intensiv mit einander agieren lassen und so Brücken zwischen diesen bauen.

 

 

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Alle die möchten, können sich von uns zum Peer Group Leader ausbilden lassen, sowie bei der Umsetzung des MOB-X in verschiedenen Einrichtungen dabei sein. Des Weiteren können sich auch Gruppen bis zu 8 Personen bei uns melden, wenn sie den MOB-X als Team lösen wollen.

 

 

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Wir wünschen uns, dass wir mit dem MOB-X Angebot dazu beitragen können, Vorurteile und Stereotype abzubauen. Ebenso, dass interkulturelle Begegnungsmöglichkeiten geschaffen werden und wir die MitbürgerInnen unserer Stadt und unseres Bundeslandes beim Aufbau einer offenen Gesellschaft unterstützen können.

 

 

 

 

 

 

Nähere Informationen zu Jugend- & Kulturprojekt e. V.  findet ihr hier, sowie auf dem Blog von MOB-X.

Außerdem zu finden bei Facebook.

 

Quelle: Jungend- & Kulturprojekt e.V.

 

Ausländerrat Dresden e. V.

.. vermittelt eine Bildungspatenschaft für Schüler mit Migrationshintergrund.

 

Quelle: Ausländerrat eV

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Wir vermitteln, schulen und begleiten Menschen, die eine Bildungspatenschaft für einen Schüler mit Migrationshintergrund übernehmen und die entsprechenden Schüler und Familien. Mitmachen kann bei uns jeder Schüler zwischen 6-18 Jahren, der in Dresden wohnt und einen Migrationshintergrund hat. Pate kann jeder ab 18 Jahre werden, der Lust und für die Dauer von mindestens 6 Monaten zwei Stunden pro Woche Zeit hat.

 

 

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Viele Menschen möchten helfen, möchten andere bei konkreten Alltagsfragen helfen und „Etwas für die Integration tun – gerade in der aktuellen Situation in Dresden und Sachsen“ – wissen aber nicht wie. Wir stellen Kontakte her und begleiten die Patenschaften so, dass sie für alle Seiten ein Erfolg wird. Positive persönliche Kontakte sind das beste Mittel für eine gelingende Integration.

 

 

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Wer Lust hat eine Patenschaft zu übernehmen oder selbst Unterstützung braucht, kann sich einfach bei uns melden – am besten per Mail. Wir vereinbaren dann zeitnah einen persönlichen Termin und besprechen das weitere Vorgehen. Dazu kommen wir auch zu den Menschen nach Hause.

 

 

 

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Wir wünschen uns für Dresden, dass noch viel mehr Menschen persönliche Kontakte zu Menschen aus anderen Ländern haben! Nichts hilft besser gegen Vorurteile und Angst!

 

 

 

 

 

 

Nähere Informationen zum Ausländerreat Dresden e. V. findet ihr hier.

Außerdem zu finden bei Facebook.

 

Quelle: Ausländerrat Dresden eV

 

OSTRALE – Zentrum für zeitgenössische Kunst

.. wie zeitgenössische Kunst die Integration von Minderheiten in die Gesellschaft fördert

 

Quelle: Ostrale_©PeterRFischer

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Das OSTRALE – Zentrum für zeitgenössische Kunst ist ein gemeinnütziger Verein, der die Plattform für die OSTRALE Biennale sowie die jährlichen Artist in Residence-Programme zur künstlerischen Auseinandersetzung mit den Themen der OSTRALE, kleinere Ausstellungsreihen und die Bildungsprogramme OSTRALE.lab organisiert.
Unsere Praxis zielt darauf ab, transnationale Verbindungen für die Etablierung eines interkulturellen Dialogs aufzubauen, der soziale Ausgrenzung in der polarisierenden Debatte in Dresden und Sachsen bekämpfen kann. Unser gesellschaftliches Engagement baut auf einer engen Zusammenarbeit mit Schulen und Akademien (pädagogische Führungen und Kreativlabore), Behindertenverbänden (barrierefreie Ausstellung und Allsense-App für Blinde), Flüchtlingszentren (künstlerische Workshops), internationalen Kulturorganisationen (Ausstellungen und Symposien) und lokalen Kulturinitiativen (z.B. Weltoffenes Dresden & Die Vielen) auf.

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Die aktuelle Situation Dresdens, die durch den erklärten „Nazi-Notstand“ und antidemokratische Tendenzen sichtbar wurde, fordert die OSTRALE heraus, sich als Solidaritätsakteur weiter verstärkt zu engagieren. In diesem Zusammenhang zielt unser kulturelles Angebot für marginalisierte Gruppen darauf ab, die Integration von Minderheiten in die Gesellschaft zu fördern, indem wir sie mit Hilfe von Workshops, die von internationalen Künstlern geleitet werden, stärker in die zeitgenössische Kunstszene und deren Vermittlung für Weltoffenheit einbinden. Auch Menschen mit Behinderungen tragen zur Vielfalt der OSTRALE-Gemeinschaft bei, da wir barrierefreie Zugänge bereitstellen und sie durch einen partizipatorischen Ansatz ermutigen, Lösungen zur Verbesserung unseres kulturellen Angebots vorzuschlagen. Die Zusammenarbeit mit Menschen mit Sehbeeinträchtigung und Gebärdensprachler hat es uns ermöglicht, diesen Besuchern durch die Entwicklung der allSense-App (Seh- und Gebärdensprach App) unsere Ausstellungen zu entdecken. Foren und Diskussionsrunden bauen Brücken für die Wahrnehmung unserer Veranstaltungen.

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Ziel der OSTRALE ist es, zeitgenössische Kunst von höchster Qualität einem möglichst breiten Publikum lokal, national und international zu präsentieren. Besucher jeden Alters und jeder Herkunft sind willkommen, unabhängig von ihrem ethnischen, religiösen oder kulturellen Hintergrund. Wir gestalten unser kulturelles Angebot zugänglich und sind stets bemüht den Prozess der Mitwirkung an unserem kulturellen Angebot weiter zu demokratisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir integrative Strategien zur Publikumsentwicklung um und erreichen so unterrepräsentierte- und neue Interessengruppen.
Eine weitere Beteiligungsmöglichkeit besteht über das OSTRALE.lab., welches in direkter Zusammenarbeit mit Schulen und Kindertagesstätten kunstpädagogische Programm und Vermittlungsmöglichkeiten anbieten und über das OSTRALE.kontrovers in dem über Diskussionsrunden und Expertenforen kontrovers hinterfragt wird.

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Wir wünschen uns das die Bewohner von Dresden wieder Vertrauen finden über Brücken zu gehen, einander zuzuhören und im offenen Miteinander nachhaltige Lösung für die Herausforderungen der Zukunft zu gestalten.

 

 

Nähere Informationen zu OSTRALE – Zentrum für zeitgenössische Kunst findet ihr hier.

Außerdem zu finden bei Facebook und Instagram.

 

Quelle: OSTRALE_©PeterRFischer

 

Netzwerk für Courage und Demokratie

.. wie Schülern mehr als nur Fächer pauken vermittelt wird.

Quelle: Quelle: Netzwerk für Demokratie und Courage

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Wir als Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V. sind der sächsische Träger des bundesweit tätigen Netzwerks für Demokratie und Courage. In Sachsen haben wir drei sogenannte Netzstellen, eine davon befindet sich in Dresden. Im Vordergrund unserer Arbeit stehen unsere Projekttage „Für Demokratie Courage zeigen“ für Schulen und Jugendeinrichtungen jeder Art ab einem Alter von 14 Lebensjahren. In unterschiedlichen Konzepten mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten (bspw. Rassismus oder Neonazismus u.a.) geht es stets um die Auseinandersetzung und gemeinsame Reflexion von Diskriminierung, menschenverachtenden Einstellungen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Diesen Phänomenen wollen wir gemeinsam mit couragiertem Handeln entgegnen und für eine offene Gesellschaft eintreten, indem wir Handlungsmöglichkeiten diskutieren und aufzeigen. Die Projekttage werden von einem dafür von uns ausgebildeten, jungen, freiwillig engagierten Team durchgeführt. Jedes Jahr werden in Schulungen neue Teamer_innen ausgebildet. Mitmachen kann jede_r im Alter zwischen 18 und 30 Lebensjahren.

In der Netzstelle Dresden betreuen wir nebst Projekttagen auch das bundesweit tätige Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und bieten Schulprozessberatung an. Dabei begleiten und beraten wir Schulen auch langfristig bei der Profil- und Strategieentwicklung im Umgang mit menschenverachtenden Einstellungen und Diskriminierung. Auch bieten wir Fortbildungen und Argumentationstrainings zur Thematik für Pädagog_innen an. Alle unsere Bildungsangebote sind kostenlos und können bequem auf unserer Website oder telefonisch nachgefragt und gebucht werden.

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Wir bemühen uns Themen wie die Reflexion eigener Vorurteile, Diskriminierung und das Engagement für eine offene Gesellschaft an die Schulen zu bringen. In diesem Sinne verstehen wir uns als Brückenbauer_innen zwischen gesellschaftsrelevanten Themen und Schulen als gesellschaftlich äußerst relevanten Institutionen. Das heißt nicht, dass diese Themen an Schulen per se fehlen, wir bringen zur Thematik langjährige Erfahrung und damit eine gewisse Expertise mit, die wir den Schulen als Unterstützung gerne anbieten. Häufig sind diese Themen in Schulklassen äußerst präsent, aber es fehlt an einem geeigneten Rahmen sich damit auseinanderzusetzen. Diskussionen um Pegida oder den Zuzug durch geflüchtete Personen machen an der Schuleingangstür nicht halt, sondern es bedarf Raum und Zeit, sich damit auch in der Schule auseinandersetzen zu können. Genau da setzen wir an.

Mit einem breiten Netzwerk an Kooperationspartner_innen der außerschulischen politischen Bildungsarbeit vermitteln wir gerne auch andere Bildungsangebote an Schulen. In diesem Sinne sind wir auch Brückenbauer_innen zwischen den Bedarfen der Schulen und den zur Verfügung stehenden Angeboten externer Bildungsträger.

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Es gibt die bereits erwähnte Möglichkeit der Teilnahme an einer sogenannten Teamschulung, in der man sich für die Durchführung von Schulprojekttagen nach feststehenden Konzepten ausbilden lässt. Einmal im Team, gibt es vielfältige Möglichkeiten von Teammoderationen, Weiterbildungen, Er- und Überarbeitungen der Konzepte, Durchführung von Projekttagen und anderen Bildungseinheiten, bis hin zur Ausbildung als Trainer_in, welche wiederum neue Teamer_innen ausbilden. Mitmachen ist auch gleichzeitig die beste Unterstützung unserer Arbeit.

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Wir wünschen uns für Dresden, dass es eine lebenswerte Stadt für alle ist, ganz unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder wirtschaftlicher Situation. Wir wünschen uns, dass sich hier alle frei entfalten und gut leben können. Dazu bedarf es der Auseinandersetzung mit allen gesellschaftlichen Gruppen und deren Bedürfnissen. Wir wünschen uns Bildungseinrichtungen, welche auf aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und Themen eingeht und die Auseinandersetzung damit nicht scheut. Dazu bedarf es Mut und Rückhalt aus der Politik.

 

Nähere Informationen zum  Netzwerk für Demokratie und Courage findet ihr hier.

Außerdem zu finden bei Facebook.

Quelle: Netzwerk für Demokratie und Courage

 

Kinder- und Elternzentrum »Kolibri« e.V.

.. wie Fortbildungen für Lehrer und Erzieher  Diskriminierung im Klassenzimmer entgegenwirken.

Quelle: Kinder- und Elternzentrum »Kolibri« e.V.

 

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Wir machen das Leben in Dresden friedlicher. In Rahmen unserer innovativen Fortbildungsreihe besprechen wir mit Erzieher/innen und Lehrer/innen spannende Themen, den Abbau von Ängsten und stereotypischen Vorstellungen gegenüber anderen Kulturen. Als Personen wichtiger Bildungseinrichtungen tragen sie als Multiplikatoren, Wissen und Erkenntnisse an unsere Kinder weiter und helfen ihnen dabei mit Vorurteilen umzugehen bzw. eine eigene Meinung zu bilden.

Bei uns machen mit:

Farbwerk e.V.
Hort der 129. Grundschule
Donner + Kern gGmbH, Fachschule für Sozialwesen
Landesamt für Schule und Bildung, Lehrerausbildungsstätte Dresden “Atrium am Rosengarten”, Ausbildungsstätte für das Lehramt an Grundschulen

 

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Theorie, Praxis, Zeit zum qualifizierten Austausch und Menschen werden von uns zusammengebracht. Viele Teilnehmer unserer Weiterbildung unterstreichen es, dass sie seit Langem keine Möglichkeit hatten, über Themen wie eigene Akzeptanz oder Ambiguitätstoleranz nachzudenken und in Übungen das offen mit Anderen zu besprechen. Sie gehen über die Brücken vom eigenen Reflektieren zum Austausch unter MitstreiterInnen, holen frischer Luft und ihnen wird deutlich, sie gehen den Weg nicht alleine.

 

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Das Projekt ist an ErzieherInnen und LehrerInnen gerichtet. Diese können sich für einzelne Workshops persönlich anmelden. Doch auch Kollegen aus verwandten Berufen und die zukünftigen Erzieher und Lehrer machen bei uns mit. Zurzeit planen wir das Jahr 2020 und sind auf der Suche nach Räumlichkeiten für die Workshops und für die Lagerung am gleichen Ort für unserer Installation. Es wäre für uns von großer Bedeutung, eine Unterstützung dabei zu empfangen.

 

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Mehr Lächeln und mehr Lachen auf der Straße wäre ja toll! So dass jeder ein gutes Gefühl der Sicherheit und Verborgenheit in sich trägt, egal, ob Mann oder Frau, mit oder ohne Kopftuch, Jung oder Alt, in Deutschland oder in anderem schönen Land geboren.

 

Nähere Informationen zum  Kinder- und Elternzentrum »Kolibri« e.V. findet ihr hier.

Außerdem zu finden bei Facebook.

Quelle: Kinder- und Elternzentrum »Kolibri« e.V.

 

Willkommen in Löbtau e.V.

… wie durch vielseitige Patenprojekte und Aktivitäten Geflüchteten der Einstieg in die Gesellschaft erleichtert wird.

Quelle: Willkommen in Löbtau e.V.

 

 

1. Was macht ihr und wer macht bei euch mit?

Angela: 2014 gründete sich Willkommen in Löbtau als loses Netzwerk von Parteien, Kirchgemeinden, verschiedenen Initiativen und engagierten Einzelpersonen zur Unterstützung von Geflüchteten, in einem neuen Übergangswohnheim im Stadtteil. Aus diesem anfangs losen Zusammenschluss von über 200 Menschen konstituierte sich basisdemokratisch und allein durch ehrenamtliches Engagement eine Willkommensinitiative, die Geflüchtete weit über die Stadtteilgrenzen hinaus in ihrem Integrationsprozess fördert und begleitet. In den letzten 3 Jahren organisierten sich Ehrenamtliche in bis zu 14 Arbeitsgruppen, die vom wöchentlichen Fußball spielen bis zur Hilfe bei der Arbeitssuche in den unterschiedlichsten Bereichen Geflüchteten und Neuankömmlingen einen Einstieg in unsere Gesellschaft ermöglichen. Um den vielen ehrenamtlich tätigen Menschen bei Willkommen in Löbtau weiterhin eine solide & nachhaltige Basis für ihr Engagement und ihre Projekte zu bieten wurde 2017 ein Verein mit gleichem Namen gegründet, der seit Januar 2018 die Aktivitäten des Netzwerks fortführt. Derzeit lebt der Verein durch das Engagement von ca. 50 sehr aktiven Einzelpersonen, die um die 200 geflüchteten Menschen ein- oder mehrmals wöchentlich mit Unterstützung oder gemeinsamer Aktivität zur Seite stehen.
Michael: In der AG Arbeit und Ausbildung, die ich leite, begleiten seit 4 Jahren ehrenamtliche Pat/inn/en Geflüchtete in ganz Dresden auf dem Weg in Ausbildung, Arbeit oder Studium. Die Patenschaften sind langfristig angelegt und dauern oft mehrere Jahre, insbesondere wenn die Begleitung auch während der Ausbildung in der Berufsschule erfolgt. Wir helfen bei Lebenslauf uns Bewerbungen und sorgen dafür, dass eine individuell angepasste Vernetzung mit den relevanten hauptamtlichen Strukturen der Kompetenz- oder Zeugnisanerkennung, Berufsorientierung und Arbeits- und Ausbildungsplatzvermittlung erfolgt. Seit Beginn engagierten sich insgesamt ca 70 Pat/inn/en in ca 140 Patenschaften, wovon ca 70 Patenschaften von 30 Pat/inn/en heute noch aktiv sind. 21 Geflüchtete konnten einen Ausbildungsplatz finden und über 40 haben Arbeit bekommen, ca. die Hälfte von Ihnen unbefristet. Im letzten Monat wurden mehrere Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen. Noch ist niemand in der Ausbildung gescheitert. Bei den Geflüchteten reicht das Altersspektum von 20 bis ca. 50 Jahre und bei den Pat/inn/en sind alle Altersgruppen von 25 bis ca 75 Jahre vertreten. Seit einem Jahr gibt es eine Koordinatorin auf Minijob-Basis, alle anderen engagieren sich ehrenamtlich.

2. Inwiefern versteht ihr euch als Brückenbauer?

Angela: Vorrangiges Ziel unseres Vereins „Willkommen in Löbtau e.V.“ ist die Begleitung und Unterstützung von geflüchteten Menschen in ihrem Ankommens- und Integrationsprozess – ausgehend vom Stadtteil Löbtau. Mit unseren Aktivitäten setzen wir uns dafür ein, einen Austausch auf Augenhöhe zwischen neu angekommenen (geflüchteten) Menschen und alteingesessenen Löbtauer*innen zu schaffen. Durch die Förderung von Begegnungsmöglichkeiten im Stadtteil wollen wir einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und zu einem diskriminierungsfreien und respektvollen Umgang miteinander leisten sowie die gesellschaftliche und politische Teilhabe geflüchteter Menschen stärken.
Aktuell organisiert sich unser Verein in 12 verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, die Geflüchtete vom Spracherwerb über Sportaktivitäten & Hobbygärtnern bis zum Eintritt in den Arbeitsmarkt unterstützen. Einen besonderen Platz innerhalb des Vereins nimmt unsere AG Ausbildung & Arbeit ein, die Geflüchtete in festen Patenschaften auf dem Weg in Ausbildung, Arbeit oder Studium begleitet und über den Stadtteil hinaus bekannt und geschätzt ist. Bereits 2016 erhielt sie für ihre Erfolge den 1. Dresdner Integrationspreis. Wir sind aber nicht nur ein Unterstützernetzwerk für Geflüchtete: Bei unserer wöchentlichen Nähwerkstatt etwa kommen stets auch zahlreiche Altlöbtauer*innen zusammen und tauschen sich bei Nadel & Faden über die neusten Entwicklungen im Stadtteil aus.
Neben den regelmäßigen Angeboten gibt es regelmäßig Aktionen, die punktuell zum Mitmachen einladen. Im Sommer 2019, zum Beispiel, gibt es erstmal unseren Sommerferienkalender „Abenteuerurlaub Dresden: Raus aus der Komfortzone“. Dieser, von unseren Mitgliedern entwickelte Kalender ist ein kleines Trainingsprogramm. Jeden Tag gibt es durch einfache Aufgaben die Möglichkeit, seine Perspektive zu wechseln, neues auszuprobieren und neue Gedanken anzuregen.
Michael: In der AG Arbeit und Ausbildung findet ein vielfältiges Brückenbauen und Vernetzen statt. Zunächst mal mussten alle Seiten (Geflüchtete, Ehrenamtliche, Hauptamtliche und Unternehmen) Neues kennenlernen. Für viele Geflüchtete waren die Gepflogenheiten des deutschen Arbeitsmarktes, der Bewerbungsprozess und das Konzept dualer Berufsaufbildung unbekannt. Für die Unternehmen ist neu, dass Menschen ohne vollständige Papiere und Zeugnisse kommen, so dass andere Wege der Kompetenzfeststellung gefunden werden müssen, die hauptamtlichen Strukturen (Jobcenter, Arbeitsagentur, Handels- und Handwerkskammern, Ausländerbehörde etc.) mussten sich nicht nur auf die neue Klientel der Geflüchteten einstellen sondern auch versuchen, ihre Prozesse so anzupassen, dass die ehrenamtlichen Begleiter/innen als neue Gruppe integriert wurden, und die ehrenamtlichen Pat/inn/en mussten ihre Rolle als Berater/innen und Erklärer/innen lernen ohne den Geflüchteten eigene Entscheidungen abzunehmen um sie auf einen selbstständigen Weg zu bringen.
Viele dieser Brücken wurden bilateral gebaut, wir veranstalteten aber auch regelmäßig große Vernetzungstreffen und Fachtage u.a. auch mit den Ministerien, um die jeweils anderen Sichtweisen zu verstehen und gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Über all das hinaus enstanden über persönliche Begegnungen auch private Bindungen und Freundschaften.

3. Wie kann man bei euch mitmachen? Wie kann man euch unterstützen?

Angela: Mitmachen kann bei uns prinzipiell jede*r, der*die unsere Prinzipien eines respektvollen Miteinanders achtet. Wer mit dabei sein möchte, findet uns über die Mitmachen-Seite auf unserer Webseite und meldet sich dann per E-Mail über die Kontakt-Mailadresse bzw. kann auch über ein Kontaktformular direkt mit den einzelnen Arbeitsgruppen in Kontakt treten. Ebenso kann man auch einfach zur Kontaktaufnahme direkt zu den Angeboten erscheinen.
Unsere Angebote findet man ebenso in der Terminübersicht auf unserer Webseite.
Michael: Die Pat/inn/en der AG Arbeit und Ausbildung treffen sich monatlich bei einem offenen Stammtisch bei dem jede*r willkommen ist, der sich informieren oder mitmachen möchte. Wer keine Valenzen für langfrsitige Patenschaften hat, kann individuell und flexibel in unserem Lernraum bei Hausaufgaben helfen, den wir gemeinsam mit dem Kultur- und Jugendzentrum Spike betreiben.

4. Was wünscht ihr euch für Dresden?

Angela: Wir wünschen uns für Dresden eine solidarische Stadtgesellschaft mit inklusiven Charakter. Soziale und demokratische Teilhabe sollte nicht wenigen Vorenthalten bleiben, sondern für alle Bürger*innen der Stadt offen stehen und möglich sein. Wir wünschen und mehr gemeinsamen Austausch und die Auslotung gemeinsamer Werte anstelle von Konfrontation und Ausgrenzung.
Michael: mehr Begegnung und Miteinander, eine positive Einstellung zu kultureller Vielfalt auf der Basis von gemeinsamen Werten und Zielen mit Respekt voreinander und Verantwortung füreinander.

 

Nähere Informationen zum Willkommen in Löbtau e.V. findet ihr hier.

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Quelle: Willkommen in Löbtau e.V.